Königsscheibe von 2006

Königsscheibe von 2006
Art.Nr.: 2006



    Motiv:                         
    Besuch Napoleons in Aschaffenburg am 2.10.1806
    Empfang durch Karl Theodor von Dalberg

    Das Original hängt im Schloss zu Versailles. Die Kopie in den Aschaffenburger Schlossweinstuben. Einen Langen Atem bewies der Pächter P. Schweighard um die Kopie in Originalgröße nach Aschaffenburg zu bringen.

    Napoleon in Aschaffenburg

    In diesem Jahr steht ein besonderes Jubiläum an: Vor 200 Jahren besuchte Napoleon Aschaffenburg. Und zu diesem Anlass bekommt Aschaffenburg im Herbst wieder Besuch aus Frankreich, genauer gesagt aus Versailles, das nicht weit von der Aschaffenburger Partnerstadt St. Germain entfernt liegt. Beide Orte verdanken ihren Ruhm den großen Schlössern der französischen Könige. Diesmal aber steht nicht der Sonnenkönig Ludwig XIV. im Mittelpunkt sondern Napoleon, Kaiser der Franzosen.

     

    Dieser stand 1806 auf dem Höhepunkt seiner Macht. 1804 hatte er sich zum Kaiser der Franzosen krönen lassen und 1806 schließlich Kaiser Franz II. gezwungen, die Krone des „Heiligen Römischen Reiches“ nieder zu legen, womit das alte Reich endgültig aufgelöst wurde. Stattdessen ließ Napoleon den Rheinbund gründen, einen Zusammenschluss von damals 16 deutschen Staaten, an dessen Spitze er Karl Theodor von Dalberg stellte, den letzten Erzbischof und Kurfürsten von Mainz, der nach der Auflösung des Erzstiftes Mainz zum Fürst von Aschaffenburg und Regensburg ernannt wurde.Als im Herbst 1806 Preußen Frankreich den Krieg erklärte, marschierte Napoleon erneut ins Feld und schlug am 14. Oktober 1806 die Preußen in der Doppelschlacht von Jena und Auerstedt vernichtend. Im Zuge dieser Kampagne besuchte Napoleon am 2. Oktober 1806 auch Aschaffenburg, wo er von Dalberg empfangen wurde. 1812 gab Napoleon eine Serie großformatiger Bilder in Auftrag, zu denen auch die Darstellung dieser Begegnung zählt. Überaus figurenreich wird das Treffen geschildert, im Hintergrund erhebt sich majestätisch das Schloss Johannisburg. Gleich zwei Maler waren mit dem Gemälde beschäftigt: Jean Baptiste Debret malte die Figuren, Constant Bourgois die Landschaft. Im Gestus der beiden Hauptfiguren, Napoleon und Dalberg, kommt deren unterschiedliche Situation deutlich zum Ausdruck: Da der Kaiser auf dem Höhepunkt seiner Macht, dort der Fürst, der seine Existenz Napoleon verdankt.

    Karl Theodor von Dalberg war es zwar gelungen als einziger geistlicher Fürst sein Fürstentum über die Säkularisation zu retten – wenn auch Mainz französisch wurde, so erhielt er doch einen Ausgleich dafür rechts des Rheins und konnte mit den Fürstentümern Aschaffenburg und Regensburg, später als Großherzog von Frankfurt seine Stellung als Landesherr wahren. Mit der Auflösung des Reiches verlor Dalberg zwar den Titel eines Kurfürsten, dafür wurde er durch den neuen Titel eines Fürstprimas des Rheinbundes  entschädigt – all dies jedoch von Napoleons Gnaden.

    Der Fürstprimas führte den Vorsitz der Fürsten des Rheinbundes. Das Amt entstand auf Veranlassung Napoleons im Jahre 1806 und ging 1813 mit den Rheinbund unter.

    Das eindrucksvolle Bild der Begegnung von Dalberg und Napoleon in Aschaffenburg kommt nicht ganz aus Versailles ins Schloss Johannisburg. Begleitet wird es von weiteren Bildern und anderen historischen Beigaben, etwa einer Aktentasche Napoleons als ganz persönliche Devotionalie. Da die Gemälde in Versailles im Kaisersaal dem Publikum normalerweise nicht zugänglich sind, ist ihr Ausflug nach Aschaffenburg etwas ganz Besonderes. Die Ausstellung bildet eine einzigartige Gelegenheit, die Bilder im Original zu bewundern.
    Ausstellung:
    Napoleon In Aschaffenburg Besuch aus Versailles
    Dienstags bis Sonntags: von 10 -16 Uhr
    Vom 03. 10.2006 bis zum 07 01.2007

    Schlossmuseum Aschaffenburg Schloss Johannisburg

    Diesen Artikel haben wir am 14.05.2016 in unseren Katalog aufgenommen.